Düsseldorf. Dicker konnte der Brocken nicht sein
zum Saisonauftakt. Mit dem Gastspiel bei Vizemeister Kiel Baltic Hurricanes
starten die Düsseldorf Panther am Samstag (Kick-off: 15 Uhr, Holsteinstadion) in
die neue Spielzeit der German Football League. „Es ist eine Ehre für uns, mit
solch einer topbesetzten Truppe auf dem Feld sein zu dürfen“, gibt sich James
Jenkins, der Cheftrainer der Raubkatzen, vor der Neuauflage des letztjährigen
Halbfinales, das die Gastgeber damals mit 45:21 gewannen, ausgesprochen
hochachtungsvoll.
Dieser Respekt vor dem Gegner hat gute Gründe: Mit vier
Teilnahmen an den Finals um den Germanbowl in den vergangenen vier Jahren und
dem Meistertitel 2010 sind die Kieler zwar noch nicht ganz so erfolgreich wie
die Handballer aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, aber trotzdem
derzeit das Maß aller Dinge im Football-Norden. Zudem können die Hurricanes
weiter auf Kontinuität in Person von Jeff Welsh setzen, den Spielmacher, der
2011 satte 53 Touchdown-Pässe an seine Mitspieler brachte. Für ihn blockt die
bewährte Offenseline, wieder verstärkt durch Nationalspieler Marten Töwe, der
nach einem Jahr bei den Panthern in den Norden zurückkehrte. Und auch bei den
Empfängern von Welshs Pässen hat sich nicht viel getan: Mit Julian und Philipp
Dohrendorf sind die beiden besten deutschen Receiver weiter dabei, zudem mit
Julian Ampaw der hoch talentierte deutsche Runningback.
Neu in der
‘Canes-Offense sind lediglich der schier unglaublich schnelle und bewegliche
US-Runningback Trevar Deed und sein Landsmann Jamal Smith, der zuletzt in der
kanadischen Profiliga CFL bei den Sasketchewan Rough Riders spielte. Der glänzte
beim 45:3-Sieg im einzigen Kieler Testspiel gegen den dänischen Meister Triangle
Razorbacks aus Velje nicht nur als Passempfänger, sondern zeigte auch
beachtliche Qualitäten, als er nach der Pause Welsh als Quarterback ablöste. Mit
Defensive Back Jacob Wyatt und Linebacker Michael Tauiliili hat der neue Defense
Coordinator Joe Roman (der die Panther aus seinem vorherigen Job als Cheftrainer
von Viertelfinal-Gegner Marburg Mercenaries noch bestens kennt) auch zwei neue
US-Verteidiger nach Kiel gelotst. Klar, dass das Saisonziel der Wirbelwinde nur
lauten kann, den bei der 44:48-Finalniederlage gegen die Schwäbisch Hall
Unicorns hauchdünn verpassten deutschen Meistertitel an die Förde zurück zu
holen.
Alle diese Kieler Qualitäten haben Panther-Headcoach James Jenkins
und sein Trainerstab genauestens analysiert und versucht, in der Vorbereitung
auf den Saisonauftakt ihre Schlüsse daraus zu ziehen. Daher weiß der 44-jährige
US-Amerikaner, der im November die Nachfolge von Martin Hanselmann als oberster
Raubkatzen-Dompteur angetreten hat, vor seinem ersten Pflichtspiel als
Düsseldorfer Verantwortlicher auch um die Chancen seines Teams: „Wenn man
überhaupt in Kiel gewinnen kann, dann so früh in der Saison“, glaubt Jenkins,
„die ‚Canes haben nur ein Testspiel hinter sich, möglicherweise ist die
Abstimmung im Angriff noch nicht ganz so perfekt.“ Wie das aussieht, wenn die
Wirbelwinde richtig in Fahrt sind, hatte die Panther in der vorigen Saison
gleich dreimal erleben müssen. Vor der Semifinal-Niederlage hatte der damalige
GFL-Aufsteiger bereits am Flinger Broich mit 10:29 und in Kiel mit 7:50 zwei
klare Schlappen erlebt.
Da der Düsseldorfer Angriff bei den Tests gegen
Marburg und Köln (zumindest so lange die Erstbesetzung auf dem Platz war)
fleißig scorte, dürfen sich die Fans voraussichtlich auf ein ‚High Scoring Game‘
freuen. Bei dem die Gäste nur dann eine ähnlich hohe Pleite wie bei den drei
Duellen 2011 vermeiden können, „wenn der Kopf mitspielt“, wie der Cheftrainer
weiß. „Alle Vorbereitung und alle athletischen Qualitäten helfen nichts, wenn
wir so viele mentale Fehler machen und daher so viele Strafen kassieren wie bei
den Testspielen“, appelliert Jenkins an seine Akteure.
Info:
Kiel Baltic Hurricanes –
Düsseldorf Panther
Samstag, 5.5.2012, 15 Uhr, Holstein-Stadion, Kiel;
13.500 Zuschauerplätze;
Tickets: 7,-, 12,- und 16,-
Euro
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