Donnerstag, Mai 03, 2012

Panther fahren als Außenseiter zu Vizemeister Kiel

Düsseldorf. Dicker konnte der Brocken nicht sein zum Saisonauftakt. Mit dem Gastspiel bei Vizemeister Kiel Baltic Hurricanes starten die Düsseldorf Panther am Samstag (Kick-off: 15 Uhr, Holsteinstadion) in die neue Spielzeit der German Football League. „Es ist eine Ehre für uns, mit solch einer topbesetzten Truppe auf dem Feld sein zu dürfen“, gibt sich James Jenkins, der Cheftrainer der Raubkatzen, vor der Neuauflage des letztjährigen Halbfinales, das die Gastgeber damals mit 45:21 gewannen, ausgesprochen hochachtungsvoll.

Dieser Respekt vor dem Gegner hat gute Gründe: Mit vier Teilnahmen an den Finals um den Germanbowl in den vergangenen vier Jahren und dem Meistertitel 2010 sind die Kieler zwar noch nicht ganz so erfolgreich wie die Handballer aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, aber trotzdem derzeit das Maß aller Dinge im Football-Norden. Zudem können die Hurricanes weiter auf Kontinuität in Person von Jeff Welsh setzen, den Spielmacher, der 2011 satte 53 Touchdown-Pässe an seine Mitspieler brachte. Für ihn blockt die bewährte Offenseline, wieder verstärkt durch Nationalspieler Marten Töwe, der nach einem Jahr bei den Panthern in den Norden zurückkehrte. Und auch bei den Empfängern von Welshs Pässen hat sich nicht viel getan: Mit Julian und Philipp Dohrendorf sind die beiden besten deutschen Receiver weiter dabei, zudem mit Julian Ampaw der hoch talentierte deutsche Runningback.

Neu in der ‘Canes-Offense sind lediglich der schier unglaublich schnelle und bewegliche US-Runningback Trevar Deed und sein Landsmann Jamal Smith, der zuletzt in der kanadischen Profiliga CFL bei den Sasketchewan Rough Riders spielte. Der glänzte beim 45:3-Sieg im einzigen Kieler Testspiel gegen den dänischen Meister Triangle Razorbacks aus Velje nicht nur als Passempfänger, sondern zeigte auch beachtliche Qualitäten, als er nach der Pause Welsh als Quarterback ablöste. Mit Defensive Back Jacob Wyatt und Linebacker Michael Tauiliili hat der neue Defense Coordinator Joe Roman (der die Panther aus seinem vorherigen Job als Cheftrainer von Viertelfinal-Gegner Marburg Mercenaries noch bestens kennt) auch zwei neue US-Verteidiger nach Kiel gelotst. Klar, dass das Saisonziel der Wirbelwinde nur lauten kann, den bei der 44:48-Finalniederlage gegen die Schwäbisch Hall Unicorns hauchdünn verpassten deutschen Meistertitel an die Förde zurück zu holen.

Alle diese Kieler Qualitäten haben Panther-Headcoach James Jenkins und sein Trainerstab genauestens analysiert und versucht, in der Vorbereitung auf den Saisonauftakt ihre Schlüsse daraus zu ziehen. Daher weiß der 44-jährige US-Amerikaner, der im November die Nachfolge von Martin Hanselmann als oberster Raubkatzen-Dompteur angetreten hat, vor seinem ersten Pflichtspiel als Düsseldorfer Verantwortlicher auch um die Chancen seines Teams: „Wenn man überhaupt in Kiel gewinnen kann, dann so früh in der Saison“, glaubt Jenkins, „die ‚Canes haben nur ein Testspiel hinter sich, möglicherweise ist die Abstimmung im Angriff noch nicht ganz so perfekt.“ Wie das aussieht, wenn die Wirbelwinde richtig in Fahrt sind, hatte die Panther in der vorigen Saison gleich dreimal erleben müssen. Vor der Semifinal-Niederlage hatte der damalige GFL-Aufsteiger bereits am Flinger Broich mit 10:29 und in Kiel mit 7:50 zwei klare Schlappen erlebt.

Da der Düsseldorfer Angriff bei den Tests gegen Marburg und Köln (zumindest so lange die Erstbesetzung auf dem Platz war) fleißig scorte, dürfen sich die Fans voraussichtlich auf ein ‚High Scoring Game‘ freuen. Bei dem die Gäste nur dann eine ähnlich hohe Pleite wie bei den drei Duellen 2011 vermeiden können, „wenn der Kopf mitspielt“, wie der Cheftrainer weiß. „Alle Vorbereitung und alle athletischen Qualitäten helfen nichts, wenn wir so viele mentale Fehler machen und daher so viele Strafen kassieren wie bei den Testspielen“, appelliert Jenkins an seine Akteure.

Info:
Kiel Baltic Hurricanes – Düsseldorf Panther
Samstag, 5.5.2012, 15 Uhr, Holstein-Stadion, Kiel;
13.500 Zuschauerplätze;
Tickets: 7,-, 12,- und 16,- Euro

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